Projektarbeit ist an der Erich Kästner-Gesamtschule ein wichtiger Baustein des alltäglichen Unterrichtes.
Hier finden Sie weitere Informationen zu dauerhaften oder regelmäßigen Projekten:

Mit Mitteln aus dem Schulladen „Die Blockhütte“ und vorangegangenen Umweltsammlungen wurde aus einem tristen Innenhof eine blühende Ruheoase.
Die steinumfassten Hochbeete wurden mit Kräutern und blühenden Stauden bepflanzt und ein kleines Wasserspiel installiert. Dicke, wasserfeste, bunte Kissen und Holztischgruppen mit Sonnenschirmen laden an sonnigen Tagen in den Mittagspausen zum gemütlichen „Chillen“ ein. Zusätzlich kann der Innenhof für den Bio- und den Hauswirtschaftsunterricht , sowie als grünes Klassenzimmer und als Ort für Klassenfeiern genutzt werden. Beim Schulfest wurde aus dem Garten ein romantisches Eiscafé.
Eine Gruppe von Schülern betreut verantwortlich den Schulgarten, schließt in den Pausen auf, sorgt für Ordnung und für die Einhaltung der vereinbarten Regeln.

Seit März 2014 arbeiten wir an diesem Projekt. Honigbienen sind die fleißigsten Haustiere und sind ohne menschliche Hilfe wegen aus Asien eingeschleppter Parasiten vom Aussterben bedroht. Viele Pflanzen , Obstsorten und Blumen, die für unsere Ernährung und das funktionierende Ökosystem lebensnotwendig sind, gäbe es ohne Bienen dann nicht mehr. Wir wollen deshalb junge Menschen dafür begeistern , sich mit diesen faszinierenden Tieren zu beschäftigen und unseren aktiven Beitrag zu einer gesunden und funktionierenden Umwelt leisten.
Wir bilden in einer 2 -jährigen Bienen-AG Schülerinnen und Schüler zu Jungimkern aus. Wir entwickeln zurzeit einen Lehrgang, um das Fachwissen und die handwerklichen Fähigkeiten zu vermitteln . Zum Schluss legen die Teilnehmer eine Prüfung ab und arbeiten dann hoffentlich als Jungimker weiter.
Dazu haben wir Biologielehrer, den Imkerverein, tolle Imkerpaten, Herrn Zapuder und Herrn Steffen, als Fachleute aktive Eltern und Schüler und 4 Bienenvölker , also mindesten 100 000 Bienen , für uns gewinnen können.
Die Bienen produzieren fleißig leckeren Honig, den man auf dem Schulweihnachtsmarkt käuflich über die neu zu gründende Schülerfirma erwerben kann.
Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt , DBU , hat 2014 das DBU-Projekt: Schüler anstacheln, Bienen zu schützen gestartet und unterstützt 15 Schulen in NRW mit jeweils 2000 €. Wir zählen zu den glücklichen Schulen, deren Bewerbung positiv angenommen worden ist und die diese Förderung bekommen. Unser Projektwerden wir 2016 mit den anderen Teilnehmern auf einer überregionalen Schülerfirmenmesse vorstellen.



Arbeit mit faszinierenden Lebewesen

Bienen-Projekt an der Erich-Kästner-Gesamtschule Kirchlengern

von Björn Kenter

Kirchlengern. Noch herrscht reger Flugbetrieb an den vier Bienenstöcken im Garten der Erich Kästner-Gesamtschule. Bald wird es trotz der noch nicht allzu kühlen Temperaturen für die insgesamt rund 100.000 Bienen aber Zeit, sich auf die Winterruhe vorzubereiten. Hilfe erhalten sie dabei von den Mitgliedern der Bienen-Projektgruppe der Schule. 
Zusammen mit Peter Zapuder und Friedel Steffen vom Imkerverein Kirchlengern haben die Schüler bereits drei Stöcke für die kalte Jahreszeit vorbereitet. "Um in der Winterruhe zu überleben und sich warm zu halten, brauchen die Bienen Nahrung. Daher geben wir ihnen etwa zehn bis 15 Kilogramm Sirup", erläutert Peter Zapuder. 

Hilfe von außen bekommen die kleinen Honigproduzenten auch im Kampf gegen ihren ärgsten Feind, die Varroa-Milbe. Dieser Parasit ernährt sich vom Blut der Bienen und ist der weltweit bedeutsamste Bienenschädling. "Die Biene schafft es nicht alleine, sich gegen die Milbe zu wehren. Daher bekämpfen wir die Milbe mit Ameisensäure, die im Stock verdunstet. Wenn wir Imker nichts tun, gäbe es in kurzer Zeit kaum noch Bienen", unterstreicht Steffen die Bedeutung dieser Maßnahmen. 

Seit März dieses Jahres engagieren sich 16 Schüler aus den Jahrgangsstufen fünf bis acht in der Arbeitsgemeinschaft. "Wir bilden die zwölf Jungen und vier Mädchen in dieser zweijährigen AG zu Jungimkern aus", sagt Lehrerin Gabriele Schminke, die zusammen mit ihrer Kollegin Ute Zwicker das Projekt betreut. "Viele Pflanzen, Obstsorten und Blumen, die für unsere Ernährung und ein funktionierendes Ökosystem lebensnotwendig sind, gäbe es ohne Bienen nicht mehr. Daher wollen wir die Schüler dafür begeistern, sich mit diesen faszinierenden Tieren zu befassen und einen aktiven Beitrag zu einer gesunden Umwelt zu leisten", beschreibt Schminke die Ziele des Projekts. An dessen Ende steht für die Teilnehmer eine Prüfung, in der sie ihre handwerklichen Fähigkeiten und ihr erworbenes Fachwissen unter Beweis stellen und anschließend als Jungimker weitermachen können.

Die erste Ernte haben die Schüler bereits eingefahren. Insgesamt 34 Kilo Honig haben die Kirchlengeraner Bienen in der warmen Jahreszeit produziert. Dieser soll auf dem Weihnachtsmarkt über die neu zu gründende Schülerfirma verkauft werden. "Einen Namen dafür haben wir allerdings noch nicht, vielleicht findet sich da noch etwas Passendes", meint Gabriele Schminke mit einem Lächeln. Neben den beiden Experten vom Imkerverein geht der Dank der AG-Leiterinnen auch an die aktiven Eltern und Dirk Remmert, der die Schüler beim Bau der Bienenstöcke tatkräftig unterstützte. 

Die Gesamtschule gehört zu 15 Schulen in Nordrhein-Westfalen, die an einem von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gestarteten und mit 2.000 Euro pro Schule geförderten Projekt teilnehmen. Dafür muss die Schule nach zehn Monaten einen ausführlichen Zwischenbericht und am Ende des Projekts einen wissenschaftlichen Abschlussbericht erstellen. 

Das Apfelprojekt

Das Projekt entstand zunächst 2012 aus der Schüleridee, im WPI - Unterricht NW mit GPS- Geräten die Obstbäume der Gemeinde Kirchlengern zu kartieren und mit Zusatzdaten und Fotos in einer Karte zu verankern.
Daraus und im Zusammenhang mit der Bewerbung um den Umweltpreis der Spardabank Münster entstand das Projekt „Apfeljagd in Kirchlengern“.

Wir engagieren uns für dieses Projekt, weil wir mehr Aufmerksamkeit auf heimisches Obst und besonders auf alte, fast verschollene Apfelsorten lenken wollen.
Unser Projekt soll Lehrern, Schülern, Eltern, Kindergartenkindern, Großeltern und allen anderen Personen näher bringen, wie wertvoll das Nahrungsmittel Apfel ist, was man alles aus Äpfeln, die hier wachsen, machen kann und sie animieren natürlich häufiger Äpfel und heimisches Obst zu essen.
Außerdem wollen wir besonders die Schüler unserer Schule dafür begeistern, die Apfelbäume der Gemeinde mitzupflegen und auch abzuernten. Daraus sollen dann geeignete Produkte entstehen.

Äpfel sind nicht nur für uns Menschen ein gesundes Nahrungsmittel. Obstbäume und Streuobstwiesen bieten Nahrung und Lebensraum nicht nur für Kleinstlebewesen wie Käfer und Insekten, sondern auf für andere größere Tiere, die bedeutsam sind für unser Ökosystem..

Unsere Ziele:
eine eigene Streuobstwiese innerhalb der Gemeinde anlegen
oder gemeindeeigene Bäume pflegen und abernten
Erntehilfe anbieten, für Leute, die es selbst nicht schaffen
weniger Obst einfach nur vergammeln lassen
einen Apfelsaft unter dem Namen der Schule herstellen
andere Apfelprodukte als gesunden Pausensnack entwickeln und anbieten
auf Schulveranstaltungen eigene Produkte aus Obst anbieten
einen eigenen Schulsaftladen aufbauen
ein Koch/Backbuch mit neuen und alten Apfelrezepten erstellen
Die Anfänge sind gelegt, unser Projekt entwickelt sich.

Am Tag der Offen Tür im Februar 2014 haben wir in Zusammenarbeit mit dem Obsthof Otte, der uns die Äpfel zur Verfügung gestellt hatte und einer geliehenen Saftpresse, Apfelsaft frisch gepresst und allen Besuchern kostenlos angeboten. Von der Qualität und dem Geschmack waren alle begeistert.
Im Frühjahr 2014 war die Klasse 7 c auf der Obstwiese der Familie Oberhacke und hat sich mit dem Obstbaumschnitt beschäftigt.
Kontakte zum „Baumchef“ der Gemeinde Kirchlengern bestehen und werden aktiviert.. Parallel dazu haben wir eine Schulimkerei begonnen.
Im Herbst kann geerntet und verarbeitet werden.

Seit 15 Jahren gibt es ein Streitschlichterprogramm an der Schule. Es ist von der Schulkonferenz beschlossen und im Schulprogramm verankert worden. Dieses Programm wird kontinuierlich verbessert und den Bedürfnissen der Schulwirklichkeit angepasst.
Am Ende der 8. Klasse werden alle Schüler und Schülerinnen über das Streitschlichterprojekt informiert. Die zukünftigen Streitschlichter bewerben sich schriftlich. Pro Klasse werden 4 Schüler bzw. Schülerinnen ausgewählt. An einem Projekttag erhalten sie u.a. Grundkenntnisse zur Methode der Streitschlichtung, die dann während einer 14-tägigen AG vertieft werden. Die Mediationsmethode orientiert sich im Wesentlichen an dem Buch von K. Jefferys-Duden („Konfliktlösung und Streitschlichtung“, Beltz-Verlag) und wurde erweitert um Bausteine aus dem Bensberger Mediations-Modell (BMM, „Anders streiten lernen“). Unter Anleitung der Streitschlichter versetzen sich die Streitenden in ihre Kontrahenten hinein und suchen gemeinsam nach Lösungen. Auch die Fünftklässler lernen an einem Projekttag das Streitschlichterprogramm kennen.
Die Streitschlichter sind als Paten einer Klasse zugeteilt. Neben der Aufgabe als Streitschlichter helfen sie bei der Orientierung an der neuen Schule und versuchen durch kooperative Spiele in Klassenstunden, auf Wandertagen oder Klassenfahrten die Klassengemeinschaft positiv zu beeinflussen. Dadurch intensiviert sich der Kontakt und die Kinder verlieren die Scheu vor einer Schlichtung. Ein Deeskalationstraining mit außerschulischen Partnern zeigt den Schlichtern Möglichkeiten auf bei Gewalttätigkeiten auf dem Schulhof zu intervenieren.
Die Streitschlichter begleiten die Klasse 2 Jahre lang. 24 Schüler bzw. Schülerinnen sind als Schlichter tätig, 12 aus dem 10. Jahrgang und 12 aus dem 9. Jahrgang.
Wer die Ausbildung und den Dienst absolviert hat, erhält am Ende der 10. Klasse ein Zertifikat, das die Tätigkeit und die besonderen Fähigkeiten beschreibt.

Die Streitschlcihter im Mediationsgespräch.

Vor 7 Jahren wurde die Anti-Mobbing-Gruppe gegründet. Sie ist von der Lehrerkonferenz in Kirchlengern als Maßnahme beschlossen worden, um dem Mobbing an der Schule wirkungsvoll entgegenzutreten. Auch die Schulpflegschaft wurde informiert und hat das Engagement begrüßt.
Das Anti-Mobbing-Programm orientiert sich an dem Buch von M. Jannan („Das Anti-Mobbing-Buch“, Beltz-Verlag).
6 Lehrer stehen für die Bearbeitung von Mobbing-Fällen zur Verfügung. Dafür gibt es im Stundenplan Sprechstunden, die im Zweierteam abgehalten werden.
Meldet sich ein „Opfer“, wird ein ausführliches Erstgespräch geführt, das detailliert protokolliert wird. Der oder die Täter werden benannt und über die Art der Gewaltanwendung gegen das Opfer wird berichtet. Um zu entscheiden, ob es sich wirklich um Mobbing handelt, ist es wichtig den Zeitraum der Übergriffe zu ermitteln.
Entscheidet das Team, dass es sich um Mobbing handelt, wird der Täter zum Gespräch gebeten. Er wird mit den Vorwürfen konfrontiert und aufgefordert die Mobbinghandlungen umgehend zu unterlassen. Auch von diesem Gespräch wird ein Protokoll angefertigt, das gleichzeitig als Vertrag gestaltet ist. Der Täter verpflichtet sich mit den Mobbinghandlungen sofort aufzuhören. Konsequenzen bei Nichteinhaltung des Vertrages (Gespräch mit der Schulleitung und den Eltern, eventuell Einschaltung des Jugendamtes) werden angedroht.
Sowohl das Mobbingopfer als auch der Täter benennen sogenannte „Trainer“, die das Verhalten des Täters kontrollieren und ihm Rückmeldung geben, wenn er Mobbinghandlungen verübt. Die Trainer berichten wöchentlich über den Erfolg des Trainings. In der Regel hören die Täter recht schnell mit den Mobbinghandlungen auf.
Geplant ist die Ausarbeitung eines Trainingsprogramms für Klassen. Dies ist sinnvoll, wenn sich viele Schüler einer Klasse an Mobbinghandlungen beteiligen.

Seit September letzten Jahres kann unsere Schule stolz verkünden, dass wir nun auch eine der auserwählten Schulen sind, die sich als Netzwerkschule des teutolabs Chemie bezeichnen darf. Doch was bedeutet eigentlich Netzwerkschule? Das teutolab an der Universität Bielefeld ist ein Mitmachlabor für Kinder und Jugendliche (Grundschule – Sek. II). Es wurde 1999 gegründet und bietet alltagsnahe Versuche zu unterschiedlichen Themenbereichen an (Naturstoffe, Produkte der Chemie, Energie und Umwelt). Die Nachfrage war jedoch so groß, dass die Universität den Bedarf nicht mehr decken konnte und so Netzwerkschulen errichtet wurden. Dies sind also Schulen, die nach dem teutolab Prinzip experimentieren.

Da an unserer Schule sich die Ziele des naturwissenschaftlichen Unterrichts mit denen des teutolabs decken haben wir bedingt durch das teutolab die Möglichkeit schon den Grundschülern/innen einen Einblick davon zu gewähren.
Für die Jahrgangsstufe 4 bieten wir derzeit die Experimentierserie „Zitrone 1“ an. Sie besteht aus jeweils drei Stationen (Duftlabor, Säurelabor, Zauberlabor), die jede Schülergruppe im Rotationsprinzip durchläuft. Derzeit überarbeitet die Universität Bielefeld die Experimentierserie „Milch“ und wir hoffen, dass wir, sobald die Überarbeitung abgeschlossen ist, eine weitere Serie an unserer Schule anbieten können.

Zu guter Letzt noch zu dem wichtigsten Bestandteil des teutolab Chemie an der Erich Kästner-Gesamtschule.
Das ist natürlich das Team. Der Experimentiertag wird geleitet und begleitet durch eine Schülergruppe (Jahrgang 10) unserer Schule. Eine Fachlehrkraft unterstützt die Schülergruppe. Diese Schüler wurden zuvor durch eine Fachlehrkraft und durch eine Hospitation im teutolab Chemie an der Universität Bielefeld, ausgebildet. Mit viel Motivation, Spaß, Freude und Engagement bereitet sich auch dieses Jahr eine Schülergruppe auf die Experimentiertage mit den Grundschülern vor.
Das letzte Jahr hat eindeutig gezeigt, dass das teutolab ein voller Erfolg ist. Auch in diesem Jahr hoffen wir, dass unsere Besucher genauso viel lernen und dabei auch noch Spaß haben.

© Erich Kästner-Gesamtschule Kirchlengern